Zug kommt nichtMal wieder ist sie dicht, die Müngstener Brücke. Nur sperrte die Deutsche Bahn dieses Mal nicht selbst, sondern das Eisenbahnbundesamt durch eine Sperrungsverfügung.

Die Begründung für die Über-Nacht-Aktion: Die Deutsche Bahn hat die Standsicherheit der Brücke noch nicht ausreichend nachweisen können. Und etliche Pendler stehen morgens ahnungslos da und sind die Leidtragenden. Katastrophale Kommunikationspolitik – das ist es, was uns missfällt. Nicht nur die Pendler, auch die betroffenen Kommunen wurden gar nicht oder viel zu spät über die plötzliche Neusperrung informiert.

Klarheit herrscht eigentlich auch immer noch nicht. Ab wann ist die Brücke voraussichtlich wieder befahrbar? Warum werden die Kommunen Solingen und Remscheid nicht vor einer Sperrung informiert? Was wird getan, um die untragbare Situation zu verbessern? Das würden wir gerne wissen.

Erschwerend kommt hinzu: Ab voraussichtlich Ende 2013 übernimmt die Strecke ein privates Essener Verkehrsunternehmen, „Abellio Rail GmbH“. Der VRR hatte vor einem Jahr die Übernahme der Strecke ausgeschrieben. Und zu den alten, ungeklärten Fragen kommen neue hinzu: Wer ist dann zuständig, sowohl für Wartung und Instandsetzung der Müngstener Brücke? Und wie werden Entscheidungen, die solche Auswirkungen mit sich bringen, in Zukunft besser kommuniziert?

Ja, es gibt Versprechungen. Die Brücke würde am 12.12. wieder geöffnet. Um die Wartung kümmern sich trotz Übernahme der Strecke das Eisenbahnbundesamt und die Deutsche Bahn, versichert ein Sprecher.

Bleibt zu hoffen, dass untereinander eine bessere Kommunikations- und Informationspolitik herrscht. Sonst könnte es bei ungeklärten Zuständigkeiten schnell zu einer „Keiner will es gewesen sein“ - Situation kommen.

Martin Bender, Vereinsvorsitzender der BfS