Blaulicht FeuerwehrleitstelleWir nehmen die aktuelle Berichterstattung zum Thema "Gemeinsame integrierte Rettungs-Leitstelle" (GIRL) zum Anlass, um aus Sicht der Gegner der Fusion eine Einschätzung abzugeben.
Gestartet mit dem Anspruch, sowohl Kosten zu sparen, als auch besseren (oder mindestens gleichen) Service zu bieten, entwickelt sich die Fusion der Feuerwehrleistellen Wuppertals und Solingens immer mehr zur Farce.

Hierzu möchten wir kurz einige FAKTEN (Zitate der Fusionsbefürworter) näher
beleuchten:

1.) "Eine Fusion birgt keine Sicherheitsrisiken!"

Fakt ist, dass die Telefonnummer 112 ausgefallen ist, da die neue Technik der fusionierten Leistelle Probleme bereitet hat. Wie im persönlichen Gespräch ermittelt, aber auch schon der Presse zu entnehmen, läuft die neue Software alles andere als rund. Wie von uns seinerzeit befürchtet, kam es eben doch zu dem Fall, dass die Einsatzkräfte zu einer Straße gerufen worden sind; leider aber in der falschen Stadt. Im Vorfeld kategorisch von den Befürwortern, besonders durch Herrn Weeke, verneint, stellt sich nun doch heraus, dass es nicht nur die Möglichkeit der Fehlleitung gibt, sondern dass dies tatsächlich so eingetreten ist.
Die Ängste der Fusionsgegner und der über 19.000 Bürgerinnen und Bürger waren und sind also doch begründet. Hier weiter zu schweigen und "zu mauern" ist nicht angebracht. Hier muss gehandelt und nicht ausgesessen werden!

2.) "Eine Fusion motiviert die Mitarbeiter und Beamten"

Fakt ist, dass die Beamten der Feuerwehrleitstelle überhöhtem Druck ausgesetzt sind und nun schon einen Überstundenberg von mehr als 1.000 (!!) Überstunden vor sich herschieben. Der erhöhte Krankenstand, der hierfür mitverantwortlich ist, lässt ebenfalls einige Schlüsse zu. Wie hinreichend bekannt ist, führt schlechtes Arbeitsklima, erhöhter Druck und unbefriedigende Arbeitsbedingungen unweigerlich zu einer erhöhten Krankheitsquote. Hier sollte durch Herrn Weeke entgegengewirkt werden statt dies aussitzen zu wollen. Herr Weeke muss (solange er noch "Ordnungsdezernent" ist) zum Wohle der Beamten entscheiden und für Abhilfe und Verbesserungen sorgen!

3.) "Eine Fusion bringt erhebliche Einsparungen!"

Fakt ist, dass die "erheblichen Einsparungen" nicht mehr bezifferbar sind, da die erhöhten Kosten jegliche Einsparung auffressen. Eine Ausweitung des Personals, Vergütung der geleisteten Überstunden, nötige Anpassungen der Software, nötige Anpassungen der Hardware (Telefonanlage 112) lassen die Kosten explodieren und verhindern so eine Einsparung auf Jahre. Die Initiatoren des Bürgerbegehrens gehen davon aus, dass mittlerweile die neue Feuerwehrleistelle teuerer ist, als die hervorragend funktionierende und gute Arbeit leistende "alte" Solinger Leitstelle.

Ergebnis:

Die Befürchtungen der Gegner der Fusion sind allesamt eingetreten:
Sicherheitslücken, Mehrkosten, Belastungen des Personals sind nur einige Punkte. Unter diesen Umständen muss die Fusion erneut überdacht und ggf. rückabgewickelt werden. Die Politik in Solingen wäre gut beraten, auf die Bürger zu hören. Über 19.000 Menschen teilten und teilen die Ängste. Auf diesen Bürgerwillen hätte man besser gehört. Dies gilt selbstverständlich auch als Fingerzeig für zukünftige Entscheidungen in Solingen!

Pressemitteilung vom 24. September 2007
Martin Bender, Vorsitzender der BfS