Pressekonferenz LeitstelleZusammenfassung des Geschehens:

Früher Morgen des 07.10.2007
kurz vor 04:00 Uhr; Person mit akuter Atemnot, es erfolgte erster Anruf bei der Feuerwehrleitstelle in Wuppertal über Notruf 112. Es wird auf die Dringlichkeit hingewiesen.

04:20 Uhr erneuter Anruf bei der Leitstelle über Notruf 112. Die akute Atemnot wurde erneut geschildert. Es wurde seitens der Leitstelle die Information gegeben, dass Hilfe unterwegs sei.

04:30 Uhr erneuter Anruf über Notruf 112 bei der Feuerwehrleitstelle. Es wird erneut auf die Dringlichkeit hingewiesen. Es wurde mitgeteilt, dass ein Krankenwagen unterwegs sei, man könne aber nicht sagen, ob dieser aus Solingen oder Wuppertal kommt.

04:38 Uhr Eintreffen des Rettungswagens. Person war noch kurz bei Bewusstsein, fällt aber kurz darauf ins Koma. Wird durch Sauerstoff und Reanimationsmaßnahmen aus dem Koma geholt. Da auf dem Rettungswagen kein Tragetuch vorhanden war, ruft die Rettungswagenbesatzung mit dem Telefon der betroffenen Familie erneut auf der Leitstelle über Notruf an, um ein zweites Fahrzeug mit Rettungstuch anzufordern. In der Leitstelle erscheint erneut die Telefonnummer der Hilfe suchenden Familie. Der anrufende Feuerwehrmann wurde von dem Gesprächspartner der Leitstelle ziemlich hart angesprochen. Erst als klar war, dass der Anrufer diesmal ein Feuerwehrmann ist, wird der Ton freundlicher

04:50 Uhr der Patient wird erneut aus dem Koma geholt. Zeitgleich trifft ein zweiter Krankenwagen mit Notarzt ein, der den Patienten stabilisiert.

Nach zwei Tagen ist der Patient an den Folgen seiner Krankheit verstorben.
Es fallen vom Notfallpersonal vor Ort wörtlich folgende Bemerkung:

1) „ Wir hatten einen vergleichbaren Fall gestern schon mal gehabt“

2) Man hätte von der Leitstelle nur eine Benachrichtigung erhalten und nicht mehr als 5 Minuten bis zur Einsatzstelle in Aufderhöhe gebraucht.

Die trauernde Familie stellt derzeit keine Strafanzeige, da sie im Moment keine Kraft hat, so ein Verfahren durchzustehen. Der Glaube an die Notfallrettung ist komplett zerstört.

Die betroffene Familie "dankt" der Stadtspitze, die durch Einsparmaßnahmen wiederholt versagt hat und damit Menschenleben leichtfertig aufs Spiel gesetzt hat. Nach deren Einschätzung war dieser Preis zu hoch.

Samstagmorgen fand in Ohligs bei der Caritas auf "neutralem" Boden eine zweistündige Pressekonferenz statt, an der die gesamten Regionalen Medien (SM, ST, RSG, WDR) teilnahmen. Der betroffene junge Mann erörterte diesen Sachverhalt mit den Medien. Werner Zinndorf Feuerwehrmann i.R. gab Auskunft zu Fragen rund um das Einsatzgeschehen der Feuerwehr (für städtische Vertreter, die für unseren geschätzten Oberbürgermeister diese Seite auswerten: nur allgemeine öffentliche Informationen – damit braucht Herr Haug über Repressalien gegen Herrn Zinndorf, wie in der Vergangenheit bei anderen Feuerwehrmännern geschehen, nicht weiter nachzudenken)

Sachlich wurden die Ereignisse geschildert und wir erläuterten noch einmal unser Bürgerbegehren. Wir fordern die Stadt auf, alle Möglichkeiten zu prüfen, die Leitstellenfusion wieder rückgängig zu machen und wieder nach Solingen zu holen. Spätestens 2011 fordern wir, nach Ablauf des Kooperationsvertrages, die Leitstelle wieder in Solingen einzurichten und bis dahin die vorhandene Technik auf dem neusten Stand zu halten.

Es wurde herausgestellt, dass Herr Weeke in der letzten Haupt- und Kulturausschusssitzung vor 10 Tagen vermutlich die Unwahrheit sagte als er feststellte, die Leitstelle laufe nach anfänglichen kleineren Schwierigkeiten nun vollkommen problemlos.

Wir Fragen, ist so ein Dezernent für die Stadtspitze in dieser Funktion noch tragbar?

Es ist hier bei so einem Geschehen kein Raum für Häme, aber die Treiber der Leitstellenfusion sowie die gesamte Stadtspitze müssen sich fragen lassen, ob der Preis nicht zu hoch war. Wer auf Anfragen der BfS (was hat diese Zusammenlegung der Leitstelle gekostet) antwortet: 2 Arbeitstunden und 5 belegte Brötchen, nimmt die Sicherheit der Solingerinnen und Solinger nicht ernst. Auch blieb unsere Anfrage nach dem gesparten Geld durch diese Fusion bisher unbeantwortet.

Herr Haug, zeigen Sie Mut und ziehen für unsere Bürgerinnen und Bürger die Notbremse!!!

Pressemitteilung vom 12.11.2007
Martin Bender, Vorsitzender der BfS e.V.
Markus Preuß, stv. Vorsitzender der BfS e.V.